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Die Diamonds sind Europameister

Bei ihrer ersten EM Teilnahme in Athen 2022 wurden die Diamonds Vize-Meister im Senior Allgirl Elite. Letztes Jahr nahmen sie nicht an der EM Teil, weil sie sich auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2023 in Orlando, Florida konzentrierten. Dort qualifizierten sie sich für das Finale und landeten auf dem 15. Platz.

Am 26. Juni 2024 reisten die Diamonds an die ICU Europeans (=Europameisterschaft) im Oslofjord Convention Center in Norwegen. Mit dem Car ging es vom Flughafen Oslo zum Oslofjord Convention Center, wo die Athletinnen und Coaches in Appartments auf dem Gelände des Convention Centers wohnen. Auch die anderen fast 4000 Teilnehmer:innen sind hier einquartiert, und an den Balkonen sind alle möglichen Landes- und Vereinsflaggen aufgehängt.

Bei gemeinschaftlichen Events wie dem Cultural Exchange am Meer lernen sich die verschiedenen Teams kennen, und es werden T-Shirts, Hüte, Sonnenbrillen, Fähnchen und alle möglichen Dinge mit den Teams der anderen Nationen ausgetauscht. Die Cheerleading-Community ist in dem Sinne einzigartig, dass alle Athlet:innen in der Regel riesige Fans sind von anderen Teams, auch wenn sie in derselben Kategorie gegeneinander starten. Es wird immer gegenseitig angefeuert, man wünscht den anderen nur das Beste, und kann entsprechend an einem solchen Event seine eigenen Idole treffen. Wenn man hier durch das Gelände läuft, ist immer irgendein Team auf einer Wiese am trainieren, und meist hat es einen Ring von Zuschauern aus anderen Teams darum herum, die anfeuern und mitfiebern.

Die Diamonds hatten am Donnerstag Morgen noch ein letztes Training in Norwegen, und am Freitag galt es dann ernst. Der Ablauf backstage ist auf die Minute durchgetaktet, damit der Zeitplan mit so vielen Teams eingehalten werden kann. 10:07 wurde das Team eingelassen und direkt zum Fototermin geschickt, 10:17 wurden die Pässe kontrolliert, 10:29 ging es auf die Warmup-Matte. Dort hat das Team 4 Minuten Zeit, um alle Skills für ihre Routine (die 2min 15s dauert) aufzuwärmen. Dies verläuft einwandfrei, die Athletinnen der Diamonds sind sich den Zeitdruck gewöhnt und wissen genau, was sie zu tun haben. Nur ein Problem gab es: Die Decke der Warmup-Halle war schwarz, genauso wie die Schuhe und ein Teil der Uniform der Diamonds, was es während Stunts und Pyramiden unglaublich schwer machte, die Füsse der Flyer zu sehen und zu fangen. Aber auch hier konnten sich die Diamonds auf ihr intensives Training verlassen, und sie liessen sich für den Auftritt später nicht aus der Ruhe bringen.

Nach 2 Minuten Pause haben sie einen Probedurchgang («Run Through»), wo sie einmal die komplette Routine auf Musik machen. Dies wird genau beobachtet von mehreren Judges – es wird kontrolliert, ob unerlaubte Elemente in der Routine sind. Ob ein Skill erlaubt ist oder nicht, kann teilweise an absoluten Feinheiten in der Ausführung liegen, weshalb dafür ein geschultes Auge notwendig ist. Falls hier etwas auffallen würde, müsste das ohne weitere Probe zwischen dem Run Through und dem Auftritt angepasst werden (innert 12min). Bei den Diamonds wird aber hier nichts bemängelt.

Danach geht’s direkt hinter die Bühne, und um 10:51 stehen die Diamonds auf der Matte. Sie überzeugen mit einer einzigartigen Bühnenpräsenz und Energie, die auch von den Moderatorinnen im Livestream gelobt wird, und mit absolut solider Technik in den schwierigen Skills, die sie zeigen. Auch die Synchronisation der einzelnen Turnelemente und Stunts lässt nichts zu wünschen übrig. Die Freude am Ende der fehlerfreien Routine ist riesig, und die Athletinnen fallen sich noch auf der Matte mit Tränen in den Augen in die Arme. Coaches wie auch Athletinnen sind stolz auf die grossartige Leistung. Auch die Familienmitglieder und Freunde der Athletinnen, die extra für diese 2 Minuten 15 Sekunden nach Oslo gereist sind, jubeln begeistert mit.

Kurz nach dem eigenen Auftritt geht es direkt wieder zurück in die Halle, dieses mal in die Fanzone, um das Coed-Team (gemischt, Männer und Frauen) Blue Fire aus Zürich anzufeuern. Die beiden Teams haben im Verlauf der Saison mehrere Trainings miteinander absolviert, um sich gegenseitig zu pushen, und sind entsprechend eng miteinander verbunden.

Ein paar Stunden später findet die Rangverkündigung statt, wo sich die Diamonds nach langem gespanntem Warten zu Europameistern krönen lassen dürfen. Sie gewinnen mit einem riesigen Abstand von 17 Punkten (von 100) vor dem zweitplatzierten griechischen Team «Orion». Nachdem sie ihre eigene Goldmedaille abholen durften, können die Diamonds auch noch für Blue Fire klatschen, die den 3. Platz in der Coed Elite Kategorie erringen.

In den nächsten zwei Tagen können die Diamonds wohlverdient den Rest des Wettkampfes geniessen, wo in anderen Alterskategorien und Levels noch viele weitere fantastische Routines gezeigt werden. Am Montag reisen sie gemeinsam wieder zurück in die Schweiz und gehen in die wohlverdiente Sommerpause, bevor dann im August die nächste Saison ansteht. Die Ziele bleiben hoch gesteckt: Im April gehen die Diamonds zum zweiten Mal an die Weltmeisterschaft in Orlando, Florida.

Eckdaten EM:
28. – 30. Juni 2024
23 Nationen
195 Teams
3850 Athlet:innen